Donnerstag, 16. April 2015

Freiheit für Mumia Abu-Jamal



Seit nun mehr 33 Jahren sitzt der afroamerikanische Journalist Mumia Abu-Jamal nun wegen eines Polizistenmordes, welchen er nicht begangen hat, im US-Bundestaat Pennsylvania in Einzelhaft. Seit Ende März verschlechterte sich der Zustand des an Diabetes und an einer Hautkrankheit leidenden Abu-Jamals rapide  und die Justizbehörden weigern sich, ihm die benötigte medizinische Versorgung im vollen Umfang zukommen zu lassen, was an Folter grenzt und einem Tod auf Raten gleichkommt.

Der heute 61-jährige Abu-Jamal sitzt nun seit 1982 wegen eines ihm zur Last gelegten Mordes an einem Polizisten in Haft. Schon mit 14 Jahren war er politisch in der „Black Panther Party“ aktiv, die sich für die Gleichberechtigung von Afroamerikanern einsetzte. Aber auch nach seiner Inhaftierung  kämpfte er aus dem Gefängnis heraus für Gleichberechtigung und kritisierte die US-amerikanische Politik. Gerade aufgrund der aktuellen Morde weißer Polizisten an Afroamerikaner, welche zur Zeit in den Medien allgegenwärtig sind, und wozu sich Mumia hinlänglich äußerte, machen ihn für die staatlichen Behörden zu einem potenziellen Unruhestifter. Ursprünglich erwartete ihn die Todesstrafe, aber aufgrund langjähriger internationaler Proteste, wurde diese 2001 in lebenslange Haft umgewandelt. Nun scheint es, als wollen die Behörden seine Erkrankung ausnutzen, um seine kritische Stimme zum Schweigen zu bringen und um seinen Widerstandswillen so endgültig zu brechen.

Aufgrund seiner Hautkrankheit, die mit Medikamenten behandelt wurde, auf die er allergisch reagiert und einer Ernährung, die nicht an seine Diabeteserkrankung angepasst ist, kollabierte Abu-Jamal Ende März in seiner Zelle und wurde in ein Krankenhaus eingeliefert, wo er nur notdürftig behandelt wurde. Während des Krankenhausaufenthalts wurde, extra um ihn zu erniedrigen, die sogenannte „Mumia-Regel“ eingeführt, die besagt, dass jeder Angehörige ihn nur 1 Mal pro Woche besuchen darf. Nachdem Mumias Gesundheitszustand nicht mehr als kritisch eingestuft wurde, wurde er wieder zurück ins Gefängnis verlegt, wobei es weder an seine Erkrankung angepasste Nahrung, noch einen weiteren Behandlungsplan geben wird und seine Blutzuckerwerte weiterhin stark erhöht sind.

Inzwischen wurde Mumia, aufgrund des öffentlichen Drucks, in ein anderes Gefängnis verlegt, in dem er bessere medizinische Versorgung erhält, aber trotzdem muss er im Rollstuhl sitzen, da er ca. 36 kg verloren hat und sein Blutzuckerspiegel immer noch stark schwankt.

Wir, die Linksjugend ['solid] Hildesheim, fordern deshalb, diesen Mord auf Raten gegenüber Mumia Abu-Jamal zu beenden und eine sofortige Begnadigung, da es keine eindeutigen Beweise für seine Schuld gibt. Außerdem besteht selbstverständlich die Möglichkeit, Protestschreiben an John Wetzel von der Gefängnisbehörde von Pennsylvania, welche für Mumia Abu-Jamals Unterbringung verantwortlich ist, zu verfassen:

John Wetzel, Secretary 
PA Department of Corrections
1920 Technology Parkway
Mechanicsburg, PA, Pennsylvania
Tel: 001 (717) 728-5309
E-Mail: ra-crpadocsecretary@pa.gov