Seit nun mehr 33 Jahren sitzt der afroamerikanische
Journalist Mumia Abu-Jamal nun wegen eines Polizistenmordes, welchen er nicht
begangen hat, im US-Bundestaat Pennsylvania in Einzelhaft. Seit Ende März
verschlechterte sich der Zustand des an Diabetes und an einer Hautkrankheit
leidenden Abu-Jamals rapide und die
Justizbehörden weigern sich, ihm die benötigte medizinische Versorgung im
vollen Umfang zukommen zu lassen, was an Folter grenzt und einem Tod auf Raten
gleichkommt.
Der heute 61-jährige Abu-Jamal sitzt nun seit 1982 wegen
eines ihm zur Last gelegten Mordes an einem Polizisten in Haft. Schon mit 14
Jahren war er politisch in der „Black Panther Party“ aktiv, die sich für die
Gleichberechtigung von Afroamerikanern einsetzte. Aber auch nach seiner
Inhaftierung kämpfte er aus dem
Gefängnis heraus für Gleichberechtigung und kritisierte die US-amerikanische
Politik. Gerade aufgrund der aktuellen Morde weißer Polizisten an
Afroamerikaner, welche zur Zeit in den Medien allgegenwärtig sind, und wozu
sich Mumia hinlänglich äußerte, machen ihn für die staatlichen Behörden zu
einem potenziellen Unruhestifter. Ursprünglich erwartete ihn die Todesstrafe,
aber aufgrund langjähriger internationaler Proteste, wurde diese 2001 in
lebenslange Haft umgewandelt. Nun scheint es, als wollen die Behörden seine
Erkrankung ausnutzen, um seine kritische Stimme zum Schweigen zu bringen und um
seinen Widerstandswillen so endgültig zu brechen.
Aufgrund seiner Hautkrankheit, die mit Medikamenten
behandelt wurde, auf die er allergisch reagiert und einer Ernährung, die nicht an
seine Diabeteserkrankung angepasst ist, kollabierte Abu-Jamal Ende März in
seiner Zelle und wurde in ein Krankenhaus eingeliefert, wo er nur notdürftig
behandelt wurde. Während des Krankenhausaufenthalts wurde, extra um ihn zu
erniedrigen, die sogenannte „Mumia-Regel“ eingeführt, die besagt, dass jeder
Angehörige ihn nur 1 Mal pro Woche besuchen darf. Nachdem Mumias Gesundheitszustand
nicht mehr als kritisch eingestuft wurde, wurde er wieder zurück ins Gefängnis
verlegt, wobei es weder an seine Erkrankung angepasste Nahrung, noch einen
weiteren Behandlungsplan geben wird und seine Blutzuckerwerte weiterhin stark
erhöht sind.
Inzwischen wurde Mumia, aufgrund des öffentlichen Drucks, in
ein anderes Gefängnis verlegt, in dem er bessere medizinische Versorgung
erhält, aber trotzdem muss er im Rollstuhl sitzen, da er ca. 36 kg verloren hat
und sein Blutzuckerspiegel immer noch stark schwankt.
Wir, die Linksjugend ['solid] Hildesheim,
fordern deshalb, diesen Mord auf Raten gegenüber Mumia Abu-Jamal zu beenden und
eine sofortige Begnadigung, da es keine eindeutigen Beweise für seine Schuld
gibt. Außerdem besteht selbstverständlich die Möglichkeit, Protestschreiben an
John Wetzel von der Gefängnisbehörde von Pennsylvania, welche für Mumia Abu-Jamals Unterbringung verantwortlich
ist, zu verfassen:
John Wetzel, Secretary
PA Department of Corrections
1920 Technology Parkway
Mechanicsburg, PA, Pennsylvania
Tel: 001 (717) 728-5309
E-Mail: ra-crpadocsecretary@pa.gov