Am Sonntagabend (23.08.15) sollen am hildesheimer Hauptbahnhof betrunkene Fans des Regionalligisten VfV 06 Hildesheim und polizeibekannte Mitglieder der rechtsextremen Szene, Geflüchtete mit Holzlatten angegriffen haben. Dass es sich hierbei um Sympathisant_innen und eventuell sogar um Mitglieder der Kleinstpartei „DIE RECHTE“ handelte, steht für uns außer Frage. Seitdem sich dieses Sammelbecken für Rechtsradikale vor einem Jahr in Algermissen gegründet hatte, ist die Aktivität und Präsenz der Neonazis in Hildesheim auffallend stark gestiegen, aber diese gewaltsamen Übergriffe auf Geflüchtete stellen eine neue Stufe der Gewalt dar und sind eine weitere Steigerung von gewaltsamen Übergriffen seitens Neonazis in Hildesheim!
Nachdem an diesem Abend gegen 22 Uhr, ein Notruf bei der Polizei eingegangen war, stießen die Beamt_innen auf zwei rivalisierende Gruppen: Etwa 15 Rechtsradikale und rund 20 Geflüchtete, aus einer nahe gelegenen Unterkunft. Die rassistischen Pöbeleien der Fußballfans und Rechtsradikalen, welche vor dem Bahnhof Alkohol tranken, schienen der Auslöser für den Krawall zu sein.
Ein 18-jähriger Deutscher mit dunkler Hautfarbe und ein 21 Jahre alter Syrer wurden als Scheiß Ausländer“ beschimpft und worden von den Rassist_innen gestoßen. Als sie die Flucht ergriffen, wurden sie von den Neonazis verfolgt. An einer Unterführung, sollen diese dann von den beiden abgelassen haben, weil sie einem 22-jährigen sudanesischen Flüchtling begegneten, den die rassistischen Angreifer_innen laut Polizei „unvermittelt mit längeren Holzstücken“ schlugen. Der Mann wurde dabei leicht verletzt. Einer der Flüchtenden habe danach drei Knallgeräusche gehört. Die Polizei fand jedoch keine Patronenhülsen oder Waffen. Es wurde ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung undBeleidigung eingeleitet. Des Weiteren prüft die Polizei Ermittlungen wegen Landfriedensbruchs.
Dies sollte auch den/die letzte/n Hildesheimer_in wachrütteln, dass die hildesheimer Neonazis und ihre Anhänger_innen gefährlicher sind, als bisher angenommen wurde. Sie scheuen sich nicht, Menschen, die vor Krieg und Terror geflohen sind, durch die Stadt zu hetzen und ihnen Gewalt anzutun und das ist wahrscheinlich erst der Anfang! Gerade die Kleinstpartei „Die Rechte“ hetzt seit Monaten gegen Geflüchtete und schürt ein Klima des Hasses. So kündigten sie an, in Hoheneggelsen vor einer Unterkunft für Geflüchteten Streife zu gehen, um für „Recht und Ordnung“ zu sorgen . Gerade Orte wie Freital und Heidenau gerieten wegen extremer rassistischer Ausschreitungen in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung, nun können sich Geflüchtete selbst in Hildesheim nicht mehr auf die Straße trauen, ohne Angst vor Übergriffen haben zu müssen. Wenn wir nichts gegen diese Faschist_innen unternehmen, wird auch in Hildesheim bald eine Geflüchtetenunterkunft brennen!
Solidarität mit den Geflüchteten!
Für ein Verbot aller faschistischen Organisationen!
Werdet aktiv und engagiert euch im Kampf gegen Rechts!
Dienstag, 25. August 2015
Freitag, 14. August 2015
CDU-Politiker versucht Studierendenverband einzuschüchtern
Nachdem der Vizevorsitzende der Hildesheimer CDU, Mirco
Weiß, in den letzten Tagen schon negativ dadurch aufgefallen ist, dass er
Aktivist_innen, welche die Abschiebung eines 27-jährigen Irakers verhinderten, u.a.
als „Gutmenschen“ und „eitle Gockel“ bezeichnete und diese im entsprechendem
Jargon kriminalisierte, versucht Weiß jetzt, den Sozialistisch-demokratischen-Studierendenverband
(SDS) Hildesheim, welcher seine verbalen Entgleisungen kritisierte, einzuschüchtern.
Weiß verlangte per Email vom SDS, seinen Namen aus einer
Aufzählung von Negativgründen zu entfernen, mit denen der SDS seine Kampagne „Europa
schottet sich ab“ einleitet und setzte eine Frist von mehreren Stunden, um dies
zu tun, ansonsten wolle Weiß den Namen eines Verantwortlichen haben (Antwort seitens des SDS: NÖ). Herrn Weiß
scheinen hierbei die Grundzüge einer Demokratie nicht geläufig zu sein, da er
sich als Person des öffentlichen Lebens durchaus Kritik gefallen lassen muss.
Anfangs entschuldigte Weiß sich zwar für seine Aussagen und ruderte öffentlich
zurück, aber da er auf solch undemokratische Art und Weise von seinen Kritikern
verlangt, die Kritik an ihm unverzüglich zurückzuziehen, kann man annehmen,
dass Herr Weiß eher an der Wahrung seines guten Rufs interessiert ist, als dass
er wirkliche Einsicht zeigt.
Mirco Weiß scheint weder Mitgefühl mit sich in
Notsituationen befindlichen Menschen zu haben, noch scheint er Sinn für
Demokratie zu besitzen. Deshalb fordern wir hiermit den sofortigen Rücktritt
von Mirco Weiß von allen politischen Ämtern.
Freitag, 7. August 2015
CDU Hildesheim: Verwaltungsakt statt Menschenrechte
Am 3. August 2015 verhinderten ca. 70 Aktivist_innen die
Abschiebung eines Irakers von Hildesheim nach Frankreich. Daraufhin kritisierten
Vertreter der hildesheimer CDU das Verhalten der Blockierenden scharf, was
heftige Diskussionen nach sich zog.
So bezeichnete der stellvertretende hildesheimer CDU-Vorsitzende Mirco
Weiß die Aktivist_innen, welche die Abschiebung durch eine Sitzblockade
verhinderten, unter anderem als „Gutmenschen“, was ein Begriff aus dem rechten
Spektrum ist, welcher in erster Linie dazu dient, tolerante und liberale
Menschen zu diffamieren. Ferner regen sich große Teile der CDU darüber auf,
dass es sich bei dem Verhalten der Blockierer_innen um eine gesetzeswidrige
Behinderung eines ordnungsgemäßen Verwaltungsaktes handeln würde. Mirco Weiß
stach bei der Diskussion darüber in erster Linie dadurch hervor, dass er die
Unterstützer_innen der Geflüchteten in „gut“ und „böse“ einteilte, was
lediglich auf ein sehr beschränktes Weltbild schließen lässt. So lobte Weiß
einerseits Initiativen, die sich für die Integration von Geflüchteten mit
Aufenthaltserlaubnis einsetzen, kritisierte aber Menschen, die die Abschiebung
von Geflüchteten ins Ungewisse verhindern.
In Teilen der hildesheimer CDU scheint man humanistische
Werte eher klein zu schreiben, stattdessen wird der Umgang mit Menschen in
Notsituationen bloß auf einen reinen Verwaltungsakt reduziert, gegen den kein
Protest geduldet wird. So flüchtete der betroffene Iraker vor den
faschistischen IS-Milizen aus dem Irak mutmaßlich über Frankreich nach Deutschland,
wo er Verwandte hat, mit denen er zusammenleben will. Da die Behörden der
Meinung sind, dass er dabei über Frankreich eingereist sein soll, soll er laut
Dublin III-Verordnung dorthin abgeschoben werden, da er Europa mutmaßlich dort
betreten habe, obwohl er dort weder über Sozialkontakte verfügt, noch dass es
nötig wäre, ihn aufgrund kleinlich ausgelegter Gesetze in ein Nachbarland
abzuschieben, obwohl sein Antrag auf Asyl auch hier in Deutschland bearbeitet
werden könnte. Um gegen diesen behördlichen Irrsinn zu protestieren und um
allen Geflüchteten ein sicheres Leben in Deutschland zu ermöglichen,
blockierten die Aktivist_innen nun bereits zum 4. Mal eine Abschiebung ins
Ungewisse, ob es der CDU nun passt, oder nicht, denn Menschenleben zählen mehr als
die Durchführung von moralisch fragwürdigen Verwaltungsakten.
Abonnieren
Posts (Atom)