Samstag, 8. März 2014

Frauenkampftag 2014

 

Am 27. August 1910 schlug Clara Zetkin auf der Zweiten Internationalen Frauenkonferenz  in Kopenhagen die Einführung eines Internationalen Frauenkampftages vor. Ziel dieses Tages sollte es sein, dem antipatriarchalen Kampf der internationalen emanzipatorischen Frauenbewegung gehör zu verschaffen.

Seit 1921 ist der 8. März als offizieller Frauenkampftag festgelegt. Mit der Einführung des Frauenwahlrechts 1919 verlor der 8. März in der Weimarer Republik an Bedeutung und wurde von den Nationalsozialisten nach ihrer Machtergreifung schließlich verboten. Im Nachkriegsdeutschland wurde der 8. März lediglich in der Deutschen Demokratischen Republik gefeiert. Erst  im Dezember 1977 beschloss die Generalvollversammlung der UN, den 8. März als Internationalen Frauentag wieder einzuführen.

Die emanzipatorische Frauenbewegung in den westlichen Industriestaaten hat bisher viel erreicht, dennoch sind Frauen in der heutigen Zeit weiterhin nicht den Männern gleichgestellt. So werden sie für die gleiche Arbeit schlechter bezahlt als Männer,  die Pflege von Angehörigen und die Kinderbetreuung bleibt an den Frauen hängen und Frauen sind häufig sexuellen Übergriffen ausgesetzt, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Gerade die Tatsache, dass die Frauen im Beruf benachteiligt werden, spiegelt ein überholtes Rollenbild wider, in dem die Frauen am Herd stehen und sich um die Familie kümmern müssen, während die Männer das Geld nach Hause bringen. Dies entwertet zum einen die unentgeldliche Hausarbeit, die viele Frauen leisten und zum anderen behindert dieses Weltbild die vollständige Emanzipation der Frau. Um diese sexistischen Rollenverteilungen zu beenden, ist es notwendig, flächendeckend KITA- sowie Pflegeplätze bereitzustellen und Frauen als gleichberechtigte Arbeitskräfte zu behandeln, wie es in sozialistischen Ländern seit langem praktiziert wird.

Aktuell steht in Deutschland die Berufshaftpflichtversicherung für Hebammen zur Debatte. Hebammen bekommen zur Zeit einen Stundenlohn vom durchschnittlich 8,50 Euro, der es ihnen nicht ermöglicht, eine Berufshaftpflichtversicherung abzuschließen.  Außerdem wollen viele Versicherungen Hebammen nicht als Kunden übernehmen. Diese politische Praxis wird, so fern keine Korrektur stattfindet, zum Niedergang des Berufs der Hebamme führen. Durch diese Fehlpolitik können bald weder Hausgeburten stattfinden, noch kann eine kompetente Geburtsvorbereitung, für werdende Mütter, oder eine Nachsorge für Säuglinge gewährleistet werden. Die in Krankenhäusern beschäftigten Hebammen  werden ein höheres Pensum an zu betreuenden Geburten haben und somit steigt die Wahrscheinlichkeit für Komplikationen während der Geburt. Dieser Fehlpolitik muss schnellstmöglich einhalt geboten werden, denn sowohl die Hebammen, die durch die unsagbare Gängelung durch die Berufshaftpflichtversicherung ihre Arbeit verlieren werden, als auch die betroffenen Mütter haben dadurch existentielle Nachteile, die sie als Frauen explizit benachteiligen und den Tod von Menschen in Kauf nehmen.

Hierbei darf aber nicht unter den Tisch fallen, dass Frauen in anderen Ländern der Erde viel schwerwiegender von der Ausbeutung durch das Patriarchat betroffen sind. Gerade in verschiedenen afrikanischen Ländern ist es üblich, junge Mädchen zu beschneiden und die Genitalien zuzunähen, um ihnen ihre natürliche Sexualität zu nehmen und den Männern so eine jungfräuliche Ehefrau zu garantieren. In Teilen der indischen Gesellschaft werden Mädchen als Menschen 2. Klasse betrachtet und häufig gleich nach der Geburt getötet. Junge Frauen in Indien werden als bloße Sexualobjekte gesehen und sind häufig Opfer  von Vergewaltigungen. Weltweit sind junge Mädchen Opfer von Zwangsehen, bei denen sie mit älteren Männern verheiratet werden.


Es ist also aus vielen Gründen notwendig, offensiv und international für Frauenrechte zu kämpfen und sich für internationale Frauenhilfsorganisationen zu engagieren, damit alle Menschen die gleichen Rechte haben und Frauen überall gleichberechtig und selbstbestimmt leben können.

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