Dienstag, 24. März 2015

21. März 2015: Nazis blamieren sich in Hildesheim

Am 21.03. blamierte sich die Partei "Die Rechte" beim Versuch, eine reibungslose Demonstration in der Hildesheimer Nordstadt durchzuführen.

Schon am Vortag trieben diverse Personen, die zweifellos der rechten Szene zugeordnet werden konnten, ihr Unwesen in der Nordstadt und entfernten antifaschistische Aufkleber und Plakate an der geplanten Demostrecke. Im Laufe des Abends wurde eine größere Gruppe ebendieser Personen an "Alberts Kiosk" gesichtet, wo sie sich mit Bier und Spirituosen eindeckten, um sich Mut für ihre Demo in der multikulturell geprägten Nordstadt anzutrinken.

Der 21.03. wurde für die Neonazis ein größeres Fiasko als erwartet. Bereits im Vorfeld ihres Aufmarsches, versagte die Lautsprecheranlage der FaschistInnen, welche auch nach notdürftigen Reparaturversuchen nicht in der Lage war, durchgehend Musik abzuspielen. Als mehrere mutmaßlich alkoholisierte Neonazis auf einen Gegendemonstranten losgingen, der an der nahegelegenen Gleisanlage stand, musste die Polizei intervenieren und für Ordnung sorgen. Hierbei trampelten die Nazis außerdem auf plumpe Art und Weise einen Zaun nieder. Nachdem es bei den undisziplinierten Demoteilnehmern interne Streitigkeiten gab, da einige ihre Vermummungen nicht ablegen wollten, verließen größere Gruppen die Demonstration und reisten wieder ab. Die endgültige Teilnehmerzahl betrug bei Demobeginn ca. 60 Personen, was für eine Veranstaltung, zu der schon Monate im Voraus deutschlandweit mobilisiert wurde, ein mehr als schwaches Ergebnis ist. Unmittelbar vor Demobeginn blockierte eine spontane Sitzblockade von ca. 30 AntifaschistInnen die Demostrecke, wodurch der Beginn des Aufmarsches um 30 weitere Minuten verzögert wurde und die Neonazis im strömenden Regen ausharren mussten. All dies mit direktem Blick auf ein Graffiti welches "Nazis verpisst euch!"  forderte, welchem einige der DemoteilnehmerInnen ja schon im Vorfeld nachgekommen sind.

Der Aufmarsch an sich, welcher mit mehr als 2-stündiger Verspätung begann, wurde für die Neonazis zum erwarteten Spießrutenlauf. Viele AnwohnerInnen der Nordstadt beschimpften die FaschistInnen am Straßenrand und aus ihren Wohnungen und ließen sie durch selbstgemalte Transparente wissen, dass sie in Hildesheim nichts verloren haben. Innerhalb des Sperrgebiets marodierten hingegen einige versprengte Neonazis, welche es wahrscheinlich nicht mehr zur Demo geschafft haben, da sie ihren Rausch ausschlafen mussten und griffen vereinzelt GegendemonstrantInnen an und entrissen eine Israelfahne.

Auf der Gegendemo des Bündnisses gegen Rechts versammelten sich hingegen ca. 2.000 Hildesheimer BürgerInnen, um gegen den Naziaufmarsch zu protestieren, wobei leider einige Hannoveraner AntifaschstInnen schon im Bahnhof von der Polizei an der Teilnahme an der Gegendemo gehindert worden sind und wieder nach Hannover zurückfahren mussten.

Im Nachhinein postete "Die Rechte" auf ihrer Facebookseite, dass sie den Abend nach ihrer "erfolgreichen" Demonstration noch mit kalten Bier und Köstlichkeiten vom Grill haben ausklingen lassen, wobei das mit dem Bier bei den TeilnehmerInnen des Aufmarsches schon nicht mehr extra erwähnt werden muss. Wir gratulieren ihnen aber vom ganzen Herzen, dass es ihnen gelungen ist, einen Grill anzuzünden, so haben sie wenigstens einen Erfolg zu vermelden.

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