Donnerstag, 8. Oktober 2015

Spendenlauf für Geflüchtete in Söhlde abgesagt

Nachdem Neonazis aus dem Raum Söhlde, die wahrscheinlich zum größten Teil der rechtsradikalen Kleinstpartei Die Rechte nahestehen, wochenlang gegen einen Spendenlauf gehetzt haben, der teilweise örtlichen Geflüchteten zu Gute gekommen wäre, wurde besagter Spendenlauf kürzlich abgesagt.

Ursprünglich war geplant, dass die Schüler_innen der söhlder Oberschule im Rahmen des Spendenlaufes, Runden a 800 Metern zu absolvieren hätten und dass pro Runde ein vorher festgelegter Betrag eines Sponsors gespendet werden würde, wobei sich auch jeweils eine Bundestagsabgeordnete und ein Landtagsabgeordneter bereit erklärten, Läufer_innen zu sponsorn. 2/3 des erlaufenen Betrages sollten in die Abschaffung von technischen Geräten für die söhlder Oberschule investiert werden und 1/3 sollte wiederrum Geflüchteten in Söhlde und in angrenzenden Ortschaften zu Gute kommen.

Seit Bekanntwerden der Absicht, dass die Erlöse des Spendenlaufes teilweise Geflüchteten zu Gute kommen würden, hetzten die Neonazis von Die Rechte regelmäßig gegen diese Absichten der Schulleitung und mehrere Eltern der söhlder Oberschule schlossen sich dieser Ansicht an und drohten damit, ihre Kinder nicht am Spendenlauf teilnehmen zu lassen. Nun wurde der Spendenlauf aufgrund des massiven Widerstands abgesagt.

Dass Söhlde seit längerer Zeit ein Naziproblem hat, ist nicht nur seit dem Zuzug des Neonazis Dieter Riefling bekannt, der als führender Kopf der niedersächsischen Neonaziszene gilt und der zur Zeit eine Haftstrafe wegen Volksverhetzung absitzt. In Hoheneggelsen, welches sich ebenfalls im Hildesheimer Ostkreis befindet, laufen die Neonazis der Rechten öfters abends Patrouille, um für „Recht und Ordnung“ zu sorgen.

Allgemein kann gesagt werden, dass der Hildesheimer Ostkreis ein massives Naziproblem hat und dass dies nicht nur einen harten Kern von organisierten Neonazis umfasst, sondern auch einen Kreis von rechtsoffenen söhlder Eltern und Sympathisant_innen der Rechten.

An dieser Stelle möchten wir uns bei dem Schulleiter der söhlder Oberschule, Uwe Meinhardt, und den anderen demokratischen Lehrkräften bedanken, die sich so konsequent gegen rechte Hetze und für eine pluralistisch-demokratische Gesellschaft engagiert haben. Auch wenn sie sich letztendlich dazu entschlossen haben, den Spendenlauf abzusagen, um keine Eskalation von radikalen Neonazis zu provozieren, haben sie bis dahin ihr möglichstes getan, um sich für ein weltoffenes Söhlde einzusetzen.

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