Freitag, 21. November 2014

Rechtsradikale und Homophobe marschieren in Hannover auf


Nachdem letzten Samstag eine relativ erfolglose Veranstaltung der Hooligans gegen Salafisten (HoGeSa) in Hannover stattfand, mobilisieren Neonazis der Partei „Die Rechte“ für Samstag, den 22.11.2014, wieder zu einer Demonstration unter dem Motto „Gegen linke Gewalt“ nach Hannover. Außerdem werden einige homophobe Gruppierungen am gleichen Tag eine Demonstration gegen den geplanten Bildungsplan der Landesregierung abhalten.

HoGeSa gnadenlos gescheitert

Die Hooligans gegen Salafisten planten, mit ihrer Veranstaltung vom 15.11. in Hannover, an ihre Demonstration vom 26.10. in Köln anzuknüpfen. Dort versammelten sich ca. 5.000. gewaltbereite Rechtsradikale, um gegen den Islam in Deutschland zu protestieren. Hierbei setzten sie den Islam absichtlich mit den radikalislamistischen Salafisten gleich, um ein Bedrohungsszenario zu schaffen und alle Musliminnen und Muslime mit dieser religiösen Splittergruppe gleichzusetzen. Da die Polizei von vornherein strenge Auflagen machte, mussten sich die Hooligans mit einer stationären Kundgebung auf dem Hannoveraner ZOB abfinden. Die Veranstaltung fand sozusagen, unter Ausschluss der Öffentlichkeit, auf einem der unansehnlichsten Plätzen Hannovers statt. So gab es ein strenges Alkoholverbot und alle Teilnehmer worden einzeln durchsucht, was viele Hooligans von vornherein abschreckte, sodass nur 3.500 von ihnen an der Kundgebung teilnahmen. Als die antifaschistische Gegendemonstration den Andreas-Hermes-Platz, welcher direkt in Hörweite des ZOB liegt erreichte und dort kurdische Musik abspielte, drohte die Lage seitens der Hooligans zu eskalieren, wurde aber durch massive Polizeipräsenz unter Kontrolle gehalten. So zogen viele Hooligans schon vor dem offiziellen Ende der Veranstaltung enttäuscht ab.

Rechtsradikale zieht es wieder nach Hannover

Nach der gescheiterten HoGeSa-Veranstaltung zogen viele kleinere Gruppen von Neofaschisten durch die Hannoveraner Innenstadt und suchten nach Gelegenheiten, Teilnehmer der Gegendemonstration zusammenzuschlagen. Im Rahmen dieser Zusammenstöße, zogen die Rechten meist den Kürzeren, da die AntifaschistInnen, meist innerhalb kürzester Zeit, in größerer Zahl vor Ort waren und die Übergriffe abwehren konnten. Nun hat die Neonazi-Partei „Die Rechte“ eine Kundgebung unter dem Motto „Gegen linke Gewalt“ angekündigt. Die Veranstaltung soll von 12-18 Uhr am Klagesmarkt (Postkamp 1) stattfinden, wo 4 Neonazis angeblich von einer Gruppe AntifaschistInnen verletzt worden sind. Nun versuchen die Rechtsradikalen, sich selbst als Opfer darzustellen, obwohl deren Gruppen am 15.11. gewaltsuchend durch die Innenstadt gezogen sind. Um ein Zeichen gegen diese Tatsachenverdrehung zu setzen, treffen sich die Gegendemonstranten um 11:00 Uhr an der Goseride (Ecke Celler Straße), um den faschistischen Terror zu enttarnen und sich diesem vehement und solidarisch entgegenzustellen.

Homophobe demonstrieren ebenfalls

Die AfD nahe „Initiative Familienschutz“ plant am gleichen Tag um 14 Uhr eine Demonstration, die am Steintor beginnen wird und Richtung Landtag ziehen soll. Diese sogenannte „Demo für alle“ richtet sich gegen den geplanten Bildungsplan der Landesregierung, der vorsieht, Grundschulkinder über sexuelle Vielfalt aufzuklären. Die Demonstranten stammen zum überwiegenden Teil aus dem religiös-konservativen Lager, dass die „typische“ Familie mit Vater und Mutter als Maß aller Dinge begreift und es nicht akzeptiert, dass es auch alternative Lebensmodelle gibt, in denen Nichtheterosexuelle in einer festen Partnerschaft zusammenleben und eventuell auch gemeinsam Kinder großziehen. Die entsprechende Gegenveranstaltung beginnt um 12:30 Uhr an der Goseriede.

Keine Toleranz gegenüber der Intoleranz

Wir, die Linksjugend ['solid] Hildesheim setzen uns für eine tolerante und pluralistische Gesellschaft ein, in der sich jeder Mensch nach seinen Fähigkeiten und Bedürfnissen frei entwickeln und ein selbstbestimmtes Leben führen kann. Wir lehnen es somit ab, dass intolerante und fremdenfeindliche Ideologien unwidersprochen propagiert werden. Wir rufen deshalb dazu auf, sich an den Gegenprotesten zu beteiligen, um sich diesen intoleranten und rückschrittlichen Gruppierungen entgegenzustellen und ein Zeichen gegen Hass und Ausgrenzung zu setzen.
Hoch die internationale Solidarität!
Klassenkampf statt Vaterland und Patriarchat!

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