Vor Kurzem haben Mitglieder der „Jungen Union Hildesheim“ eine Initiative mit dem Titel „JU are welcome!“ ins Leben gerufen, welche inzwischen als gemeinnütziger Verein eingetragen ist. Dieser setzt sich zur Zeit dafür ein, Schulsachen für die Kinder von Geflüchteten zu sammeln. Dies ist erstmal als positiv anzusehen und unterstützenswert, aber wenn man die Hintergründe genauer betrachtet, wird klar, dass die Junge Union diese Aktion nur benutzt, um sich an der Situation, in der sich die Geflüchteten befinden, an der deren Mutterpartei maßgeblich Schuld ist, zu profilieren.
Zum Einen ist anzumerken, dass sich dieser Verein als überparteilich darstellt, obwohl er die Initialien der Jungen Union trägt („JU“), dass er aus einer Initiative der Jungen Union hervorgegangen ist und die Vereinsmitglieder zum größten Teil aus der CDU stammen, oder ihr nahe stehen. Des Weiteren ist zu hinterfragen, weshalb dieser Verein ausschließlich Schulsachen sammelt. Natürlich ist Bildung ein sehr wichtiges Thema, aber Flüchtlingskinder benötigen zunächst nicht nur Bildung, um sich hier einzuleben und wohlzufühlen. Die Junge Union versucht zu suggerieren, dass für eine gelungene Integration eine gute Schulbildung an erster Stelle steht. Dabei stellen sie die wirtschaftliche Verwertung der Geflüchteten in die kapitalistische Leistungsgesellschaft in den Vordergrund. Für uns stehen jedoch zwischenmenschliche Aspekte und die Erfüllung von Grundbedürfnissen im Vordergrund. So setzen wir uns zum Beispiel erst einmal dafür ein, dass die Kinder über Anziehsachen und Spielzeuge verfügen, medizinische Versorgung erhalten und die Möglichkeit bekommen, an sozialen Projekten teilzunehmen, Kindergärten zu besuchen und Kinder ihres Alters kennen zu lernen.
Gerade die CDU zählt zu den Hauptverantwortlichen für die sogenannte „Flüchtlingskrise“. So unterstützt die CDU Regime wie Saudi-Arabien, Katar und die Türkei mit Waffenexporten, Wirtschaftsaufträge und stärkt ihnen politisch den Rücken, obwohl diese den Daesh (IS) unterstützen. Dadurch versinkt der gesamte Nahe Osten im Krieg und die Menschen fliehen von dort. Hier in Deutschland ist die CDU ganz weit vorne mit dabei, wenn es um Abschiebungen und um deren beschleunigte Durchführung geht.
Natürlich ist es nicht falsch, den Kindern dabei zu helfen, sich zu bilden, aber der Verein erscheint uns dabei sehr einseitig orientiert. Die Übersetzung des Namens, („gern geschehen“) lässt schon einmal durchblicken, wie gönnerhaft sich die Vereinsmitglieder*innen wohl dabei vorkommen mögen. Gerade der stellvertretende CDU-Vorsitzende, Mirco Weiß, welcher im Verein den Posten des stellvertretenden Vorsitzenden inne hat und der in der Vergangenheit Menschen, die sich durch Sitzblockaden gegen Abschiebungen gestellt haben, als „Gutmenschen“ betitelte, versucht jetzt anscheinend, seinen Namen wieder reinzuwaschen und die Unterstützung von Geflüchteten in eine bürgerliche Richtung zu lenken. Deshalb fordern wir dazu auf, dieses unverfrorene Heuchlertum nicht zu unterstützen.
Wenn man Geflüchteten wirklich helfen möchte, sollte man sich an die Integrationsleistelle der Stadt Hildesheim wenden: integrationsleitstelle@stadt-hildesheim.de oder unter 05121/301-4024 oder -4274.
Wir hinterfragen dabei, wieso die Junge Union diese eigentlich nicht unterstützt und stattdessen einen eigenen, separaten, Verein gründet.
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