Seit 3 Jahren kämpfen die knapp 14.000 Beschäftigten bei Amazon in Deutschland nun für faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen. Bis jetzt zeigte sich Amazon unnachgiebig und bezahlt seine Angestellten lediglich nach den geringen Standards der Logistikbranche. Die Gewerkschaft ver.di fordert hingegen Tarifverträge auf Grundlage des Einzelhandels, was eine viel bessere Bezahlung darstellt.
Gerade während des Weihnachtsgeschäfts macht Amazon massive Umsätze, weshalb ver.di dies nutzt, um durch mehrere flexible Streiks an verschiedenen Standorten Druck auf Amazon auszuüben.
Insbesondere Amazon ist dafür bekannt, im Rahmen der Gewinnmaximierung alle Möglichkeiten zu nutzen. So befindet sich der europäische Hauptsitz des Unternehmens im Steuerparadies Luxemburg, wodurch Amazon jährlich mehrere Millionen Steuerersparnisse verbuchen kann. Amazon weigert sich seit Langem, Tarifverträge abzuschließen und greift stattdessen massiv auf zeitlich befristete Leiharbeiter_innen zurück (allein zum Weihnachtsgeschäft ca. 10.000 zusätzliche befristete Beschäftigte). Zeitweise setzte Amazon osteuropäische Niedriglöhner_innen ein, welche teilweise von rechtsradikalen Sicherheitsunternehmen schikaniert worden, was der Journalist Günther Wallraff erst Anfang 2014 aufdeckte. Ganz zu schweigen davon, dass der Onlinehandel viele Arbeitsplätze im lokalen Einzelhandel gefährdet, was gerade in Hildesheim durch massive Leerstände in der Osterstraße/Wallstraße und in der Fußgängerzone sichtbar wird.
Wir fordern daher:
- Solidarität mit den Streikenden bei Amazon
- Tarifverträge für die Angestellten bei Amazon auf Grundlage der Standards des Einzelhandels
- Steuerflucht bekämpfen und die Gewinne dort zu versteuern, wo sie erwirtschaftet werden.
Außerdem setzen wir uns dafür ein, den lokalen Einzelhandel zu unterstützen, indem man auf Bestellungen im Internet verzichtet und Einkäufe stattdessen in Geschäften vor Ort tätigt.
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