Neben dem 100. Jahrestag des Beginns des 1. Weltkrieges und
dem 75. Jahrestag des Beginns des 2. Weltkrieges jährt sich in diesem Jahr ein
weiteres Ereignis, welches Millionen von Menschen in negativer Weise beeinflusste. Die „Deutsche Wiedervereinigung“.
Viele Einwohner der Deutschen Demokratischen Republik
sehnten sich nach Reisefreiheit, freier demokratischer Mitbestimmung und nach
westlichen Konsumgütern. Für diese Dinge gingen sie auf die Straße und unter
dem Willen der Massen kollabierte der deutsche Realsozialismus letztendlich.
Aber haben diese Menschen letztendlich bekommen, wofür sie auf die Straße
gingen? Gewiss nicht!
Mauerfall und „Wiedervereinigung“
Aufgrund des verfehlten
Reformkurses des damaligen Generalsekretärs der KPdSU, Michail Sergejewitsch
Gorbatschow, begann der sogenannte Ostblock, im Jahr 1989, in sich
zusammenzubrechen. In Deutschland bleibt hierbei der „Tag des Mauerfalls“ (9.
November 1989), im Gedächtnis. Nicht nur, weil an diesem Tag die Grenze
zwischen den beiden deutschen Staaten fiel, sondern auch, weil somit der
sogenannte „Eiserne Vorhang“ fiel, der Europa bis dahin in zwei Hälften teilte.
Die Abwicklung der ostdeutschen
Industrie
Die Bundesrepublik Deutschland ist ein kapitalistischer
Staat, der über seine eigenen wirtschaftliche Infrastruktur verfügt und für dessen Konzerne die
Staatsbetriebe der DDR nur Konkurrenz darstellten. So wurden die Staatsbetriebe
der DDR entweder geschlossen, oder kostengünstig an Konzerne der BRD verkauft,
die sich so an ihnen bereicherten. So kam es zu Massenentlassungen und
Betriebsschließungen, bei denen die Konzerne der BRD maßgeblich profitierten.
Dadurch gelang es diesen Konzernen zum einen, billig produzierende Konkurrenz
auszuschalten und zum anderen, ihre Produktionskapazitäten kostengünstig zu
erweitern. Für die ehemals dort Beschäftigten bedeutete dies Massenentlassungen
und Lohnkürzungen. Was letztendlich in Arbeitslosigkeit und Armut mündete.
Der Kapitalismus feiert sich selbst
Am 3.10.2014 findet ein großer Festakt in Hannover statt,
der die Annexion der DDR durch die BRD hochleben lassen soll. Zu dieser Feier
werden auch einige Politiker erwartet, die den Kapitalismus in all seine Härte
repräsentieren. Unsere Bundeskanzlerin, Angela Merkel, die für knallharte
Wirtschaftspolitik, wie massive Steuersenkungen für Betriebe und
Besserverdienende, Austeritätspolitik und auch für die Transformation der
Bundesrepublik in ein Billiglohnland steht. Unser amtierender Bundespräsident,
Joachim Gauck, der sich dafür einsetzt, dass die Bundeswehr vermehrt an
Auslandseinsetzen teilnimmt, um der deutschen Wirtschaft Rohstoffquellen und
Handelswege zu erkämpfen und um die imperialistische Politik der BRD gegenüber
anderen Staaten durchzusetzen. Zum anderen hat auch der ehemalige
Bundespräsident Christian Wulff zugesagt, der aus seinem Amt zurücktreten
musste, da ihm Beeinflussung durch befreundete Unternehmer nachgesagt wurde.
Die Kosten dieses Spektakels werden sich auf ca. 4,4 Millionen Euro belaufen,
die zum Großteil aus Steuergeldern aufgebracht werden.
Wir wehren uns dagegen
Um gegen diese Selbstbeweihräucherung des deutschen
Kapitalismus und gegen das feiern der Zerschlagung und Annexion der Deutschen
Demokratischen Republik zu demonstrieren, beteiligen wir uns an der
Gegendemonstration, die von verschiedensten Gruppen und Organisationen aus dem
ganzen Land unterstützt wird.
Die Demonstration
beginnt am 3.10.2014 um 14 Uhr am Hannoveraner Opernplatz.
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